Destillatio in der Alchemie

Weil jemand angedeutet hat, dass Du dort gewesen seist, bewandere ich die kargen Gebirgsebenen
wo ich einen verlassenen Körper finde, einen abgetrennten Kopf.

– Rumi

Elemente

Mercurius

Chemische Substanzen

Pulvis solaris niger, der schwarze Antimon gemischt mit Schwefel.

Terrestrische Zuordnung

Realisierung einer Kraft höherer Liebe, gemeinsame Vision der Wahrheit.

Beschreibung

Das Verfahren zur Läuterung und Verwandlung eines Stoffes in seine feinstofflichen Bestandteile. In der Alchemie wird hierzu eine Flüssigkeit in einer Retorte, oder einem Destillationsapperat, zum Sieden gebracht und der aufsteigende Dampf gekühlt um damit das Kondensat bzw. Destillat in einem anderen Gefäß aufzufangen.

Allegorie

»Durch die Destillation scheidet sich zuerst das Phlegma von ihnen, dann der Mercurius, dann das Oel, drittens das Harz, viertens der Sulfur und fünftens das Sal. Wenn alle diese Scheidungen durch die spagyrische Kunst geschehen, findet man viele herrliche und gewaltige Arzneien, die innerlich und äußerlich zu gebrauchen sind.« Paracelsus. Der Ouroboros, der Schwanzfresser.

Verfahren

Kochen und Kondensieren der fermentierten Lösung zur Steigerung der Reinheit. Dieses Verfahren wird bekanntlicherweise bei der Herstellung von Weinbrand angewendet.

Psychologie

Alle Verunreinigungen, welche durch z.B. durch ein aufgeblähtes Ego dem Selbst anhaften, werden entfernt. Dabei wird das Selbst von Sentimentalität und Emotionalität durch Innenschau befreit, indem die Psyche auf höchster Ebene mit dem ungeborenen, wahren Selbst vereinigtt wird. Die Seele trennt sich vom Körper, verfeinert sich auf höherer Ebene um sich anschließend wieder mit dem Körper zu vereinen.

Körperfunktionen und Chakra

Wiederholt die Lebenskraft von den niedrigeren, physischen Regionen in die höheren geistigen Ebenen erheben, um schließlich sich in Licht zu verwandeln. Die Aktivierung des dritten Auges.

Soziologische Zuordnung

Zielgerichtete Experimente, Wissenschaft

 


Quelle: Salomon Trismosin: Splendor Solis, 1582, The British Library

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